Über Sportakrobatik
In den drei Paardisziplinen Damen, Herren und Mixed (gemischtes Paar) sowie in den zwei Gruppendisziplinen Damentrio und Herrenvierergruppe wird eine hautnahe Teamarbeit geleistet die einem filigranen Zusammenwirken eines Musikorchesters entspricht.
Die Paare und Gruppen müssen entsprechend dem Code of Points (Regelwerk der FIG) zu den Deutschen Meisterschaften drei verschiedene Übungen zeigen: Balance,
Dynamic und kombinierte Übung für den Mehrkampf. International werden für die Qualifikation zum Finale und die Mannschaftswertung drei verschiedene Übungen geturnt, Balance, Dynamic und kombinierte Übung. Für das Finale mit einer Kombinierten Übung qualifizieren sich in jeder Disziplin die besten acht der drei vorangegangenen Übungen. Diese Finalisten kämpfen mit der kombinierten Übung um den Welt- oder Europameistermeistertitel.
Hier noch ein Video zur kurzen Übersicht über die Sportakrobatik
Wettkampfprogramm
In der Balance werden Balanceelemente (z. B. Handstand auf den Händen des Unterpartners) oder Bewegungselemente mit besonderem Kraft- oder Geschicklichkeitsaufwand
ohne Lösen der Partner von einander (Heben in den Handstand auf den Händen des Unterpartners, Diamidow vom Boden auf die Hände des Unterpartners) gefordert. Dazu kommen individuelle akrobatische Elemente (Stände, Beweglichkeitselemente, Sprünge in eine Pose und choreographische Drehungen), wie sie ähnlich auch vom Bodenturnen her bekannt sind.
In der Dynamic(vormals Tempo) haben alle Elemente eine Flugphase (z.B. Saltos in verschiedenen Variationen), die der Oberpartner von Unterpartnern gesprungen auf dem Boden landen oder auf dem Unterpartner gefangen landen kann. Sprünge des Oberpartners vom Boden mit Unterstützung des Unterpartners und von diesem gefangen oder wieder auf dem Boden landend sind auch möglich. Zu den nötigen individuellen Elementen gehören Sprünge wie Saltos, Flick-Flacks, Überschläge und choreographische Sprünge.
Die kombinierte Übung besteht aus einer Mischung von den vorgenannten beiden verschiedenen Übungscharakteristiken.
Alle Übungen müssen nach einer frei wählbaren Instrumentalmusik choreographiert sein und dürfen eine Zeit von 2:30 Min. (bzw. Dynamic, Age Group 11 -16 und WENA 2 Min.) nicht überschreiten.
Bewertung
Die Bewertung der Übungen erfolgt seit dem 13.02.2005 nach völlig neuen Maßstäben:
- Note für die Schwierigkeit (Diffculty)
Die Schwierigkeitsnote wird von einem Schwierigkeitskampfrichter vergeben, der die Übung nach dem vorher eingereichten Übungsbogen rechnerisch nach einer Tabelle kontrolliert. Der errechnete Wert (Value) wird durch 100 geteilt und ergibt die Schwierigkeitsnote. Von der Jugend bis hin zum höchsten Juniorenbereich sind Schwierigkeiten begrenzt worden.
- Note für die technische Ausführung (Executive)
Durch 4 separate Kampfrichter für die technische Ausführungsnote werden die Fehler von der Höchstnote 10,0 abgezogen. Punktabzug gibt es hier ähnlich wie beim Turnen für Haltungsfehler, Unsicherheiten, schlechte sportliche Technik usw. Für die Endnote wird der ermittelte Wert verdoppelt und bekommt damit einen sehr hohen Stellenwert.
- künstlerische Note (Artistik)
Durch 4 separate Kampfrichter wird die artistische Note mit positiven Werten zu dem Basiswert 5,0 gegeben. Für die Gesamtnote werden 5 Kriterien zur Hilfe genommen.
Das sind Partnership (Pertnerbeziehungen), Expession (Ausdruck), Performance (Darbietung), Creativity (Kreativität), und Musicality (Musikalität). Für jeden dieser Bereiche gibt es Zunoten, die Zusammengefasst die Endnote ergeben, die maximal 10,0 Punkte sein könnte.
Vom Vorsitzenden der Kampfrichterbrigade und vom Schwierigkeitskampfrichter werden Abzüge erteilt für Übertreten der Bodenfläche, Fehlen von Elementen, Fehlen von Abforderungen usw.
Daraus ergibt sich insgesamt die Note für die einzelne Übung.
Drei Übungen werden gefordert, einen Balanceübung, eine Dynamicübung und eine kombinierte Übung für einen Mehrkampf in Deutschland. Für den Leistungsbereich Schüler werden nur zwei Übungen verlangt.