Berliner Meisterschaften und Bestenermittlungen 2015

Silberregen zu den Berliner Meisterschaften und Bestenermittlungen 2015

So viele Silbermedaillen im gesamten Wettkampf hat es schon lange nicht mehr gegeben (bei Einzelstarts muss eine Mindestpunktzahl erfüllt sein). Das betraf uns genauso wie andere Vereine.  Warum? Ganz einfach, von unserer Seite starteten über die Hälfte mit einer neuen Übung, von denen einige noch nie einen Wettkampf bestritten hatten. Das Leistungspotential war  schon recht gut vorhanden. Dieses allerdings in einer gestalteten Übung mit gut angelegter Choreografie umzusetzen, war so kurzfristig nicht leicht. Dazu kommt die Raumorientierung in einer völlig neuen Umgebung.  Trotzdem hatten wir mit Aline Hafermaas am Podest auch ein Glanzlicht der Veranstaltung zu bieten.
Zuguterletzt  werden wir mit 4 Leuten zu den Ostdeutschen Meisterschaften antreten, darunter zwei Jungen.
Das junge Kampfgericht gab sich zwar reichlich Mühe, aber von Wertungssicherheit kann noch keine Rede sein. Bei drei  in die Wertung kommenden Kampfrichtern darf beispielsweise kein Unterschied nach Regel von mehr als  0,3 Punkten liegen, Regional kann man 0,5 Punkte akzeptieren, aber gleich 2 Punkte,  geht eigentlich gar nicht. Problempunkt bildet nach wie vor die Artistiknote, wobei die Kampfrichter noch nicht mal etwas dafür können, denn wer versteht denn etwas richtig von Choreografie, von Dramaturgie, Schauspiel, Körperausdruck, verschiedene Formen des modernen Tanzes, Gestaltungsmittel bewusst angewendet? In der Regel wird einfach nach Gefühl aus dem Bauch heraus gearbeitet und die Anforderungsregeln versucht zu erfüllen. Immer wieder ist zu sehen, dass professionell gestaltete Übungen schlechter wegkommen,  weil man die Artistiknote einfach wie eine technische Note abgehandelt wird.
Nun hatten wir davon keinen Schaden gehabt, aber wenn es mehr Starter in einer Disziplin geben sollte, kann das zu heiklen Ergebnissen führen.  Sichtlich schienen auch einige Vereine etwas bevorzugt. Sowas lässt sich aber nie ganz vermeiden, zumal von uns kein Kampfrichter dabei war. Gleich eine ganze Kette von ungünstigen Bedingungen ließ eine Teilnahme nicht zu. Das reichte über familiären Bedingungen, Kranksein, Verletzung, Unterricht an der Artistenschule und Ausbildung zum Bundeskampfrichter am gleichen Wochenende. Das Letztere ist für uns erfreulich, denn jetzt haben wir mit Jim Förster auch einen neuen  Bundeskampfrichter.

Werner Hassepaß